Wissenswertes über Sir Peter Ustinov

28.09.2011 00:17

Ustinov wurde am 16. April 1921 als Peter Alexander Baron von Ustinov im Stadtteil Swiss Cottage des Londoners Bezirks Camden geboren.

Sein Vater, Jona Baron von Ustinvo (1892–1962), ein Diplomat und Journalist, war im osmanischen Palästina als Sohn des von Geburt russischen, aber 1876 in Württemberg naturalisierten Plato von Ustinov und der äthiopisch- und deutschstämmigen Magdalena Hall, einer Enkelin des deutschen Afrikaforschers und Malers Eduard Zander geboren.

Peters Mutter war Nadeschda Leontjewna Benois (1896–1975), eine Bühnenbildnerin und Tochter des russischen Architekten Leonti Benois, der seinerseits französische Vorfahren hatte. Am 17. Juli 1920 schloss sie die Ehe mit Jona von Ustinov.

Über seine Herkunft erzählte Peter Ustinov später gerne: „Ich wurde in Sankt Petersburg gezeugt, in London geboren und in Schwäbisch Gmünd getauft.“ Verfolgt man die Wurzeln seiner Ahnen, so lässt sich feststellen, dass er russischer, französischer, deutscher, schweizerischer, italienischer und (durch seine Urgroßmutter Welette-Iyesusn) sogar äthiopischer Abstammung war. Offiziell war Ustinov Zeit seines Lebens britischer Staatsbürger, sah sich selbst allerdings stets als Weltbürger, was er mit den Worten zu umschreiben pflegte: „Ich bin ethnisch sehr schmutzig und sehr stolz darauf.“ Ende der 1960er Jahre nahm er zusätzlich auch das Schweizer Bürgerrecht an.

Ustinov wuchs in London auf und genoss während seiner Kindheit und Jugendzeit eine multilinguale Erziehung. Zu Hause lernte er Englisch, Russisch, Deutsch und Französisch, später dann auch Italienisch, Spanisch, Neugriechisch und Türkisch. Nach eigener Aussage war Ustinovs erste Rolle die eines Schweins bei einer kleinen Aufführung in seinem Kindergarten. Er selbst betrachtete sich rückblickend als eher mittelmäßigen Schüler, der vor allem Probleme mit dem Fach Mathematik hatte. Von Seiten seiner Mitschüler musste er des Öfteren Kommentare zu seiner ethnischen Herkunft und seinem vergleichsweise ungewöhnlichen Namen über sich ergehen lassen. Ab 1934 besuchte er die Eliteschule Westminster, die er jedoch verabscheute und nach knapp drei Jahren verließ. Zu seinen dortigen Schulkameraden gehörte Rudolf von Ribbentrop, der älteste Sohn des späteren nationalsozialistischen Außenministers Joachim von Ribbentrop. Ustinov absolvierte eine Schauspielausbildung am London Theatre Studio unter der Leitung von Michael St. Denis und trat schon im Alter von 17 Jahren in seiner ersten professionellen Rolle in Der Waldschrat auf. Seine Leidenschaft und Begeisterung für die Schauspielerei und das Theater legten schon bald den Grundstein für das Schreiben eigener Werke: 1942 wurde sein erstes Theaterstück House of Regrets im Arts Club uraufgeführt.